Die Schröpftherapie zählt zu den bedeutendsten natürlichen, entgiftenden und regulierenden Heilverfahren der Naturheilkunde. Sie ist ein klassisches Ab- und Ausleitungsverfahren in der Alternativmedizin und kann auf ca. 5000 Jahre Erfahrung zurückgreifen.
Schröpfen war und ist damit eine sehr effektive Methode, um die Selbstheilungskräfte und so die Regulation des Körpers zu unterstützen.
Jede Zelle in unserem Körper kann nur so gut funktionieren, wie das umgebende Milieu selbst ist. Dies erkannte bereits Alfred Pischinger Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Wiener Arzt Alfred Pischinger beschrieb erstmalig ein „System des Unspezifischen“. Nach ihm wurde das Pischingersystem („Grundregulationssystem nach Pischinger“) benannt.
Mit dem Schröpfen kann auf die Zwischenzellsubstanz, d.h. auf die gesamte Grundregulation, Einfluss genommen werden.
Durch das Trockenschröpfen wird das Gewebe stärker durchblutet und es ist wieder eine bessere Reaktion und Funktion der Zwischenzellsubstanz möglich.
Nach Auffassung von Hans-Heinrich Reckeweg (*1905 – 1985) entstehen Krankheiten durch eine Anhäufung von Endo- und Exotoxinen. Am Anfang wird die Zwischenzellsubstanz belastet bzw. vergiftet und im weiteren Krankheitsverlauf schließlich auch die Zelle.
Durch das Aufsetzen eines evakuierten (unter Vakuum stehenden) Schröpfglases auf ein Hautsegment kommt es zu einer Hyperämie (stärkere Durchblutung = Rötung). Dies geschieht durch das Ansaugen des darunter liegenden Gewebes. Auf diese Weise wird der Lymphfluss angeregt, die lokale Durchblutung und der Stoffwechsel verbessert, Muskelverspannungen und Spasmen (Krämpfe) an inneren Organen gelöst. Durch die Freisetzung von Endorphinen (Körpereigene Opioide) und einen verstärkten Abbau von Prostaglandinen (Gewebehormone, die für Schmerz, Blutgerinnung, Entzündungen und vieles mehr verantwortlich sind) wird der schmerzlindernde Effekt in den Reflexzonen erklärt.
Allgemeine Wirkung auf Körpergewebe und Organe
- Haut: Verbesserung der Blutzirkulation, Erhöhung der Hauttemperatur, der Metabolismus (Stoffwechsel) des Hautgewebes gesteigert und dadurch die Zufuhr von Nährstoffen verbessert. ( Besseres und frischeres Aussehen mit gleichzeitiger Faltenreduzierung)
- Muskeln: Subkutane Kapillargefäße und die Blutgefäße in der Muskulatur werden aktiviert und dadurch wird der Blutfluss und der Lymphfluss erleichtert.
- Gelenke: Bei chronischen Gelenkerkrankungen ist die Therapie besonders wirksam. Durch den Unterdruck wird der Gelenkspalt leicht gedehnt, durch die Pulsation findet Flüssigkeitsaustausch im Knorpel statt. Bei leichteren Gelenkbeschwerden ist eine fast vollständige Heilung möglich.
Verdauungsorgane: Meist fühlen sich Patienten nach einer Schröpftherapie im Bauchbereich hungrig. Beim Schröpfen auf der Bauchregion werden die inneren Organe stimuliert, die Peristaltik und die Sekretion der Verdauungssäfte angeregt. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Verdauung und der Nährstoffaufnahme.